Du lernst, wie du Look und Farbe mit Referenzen festlegst, das Raumklima prüfst, den Untergrund technisch korrekt vorbereitest, Werkzeug und Material präzise kalkulierst (inklusive Mischverhältnis und Verbrauch), die Basisschicht sauber anrührst und aufziehst, anschließend die finale Deckschicht samt Feinschliff perfekt setzt und am Ende langlebig mit PU versiegelst. So vermeidest du Haftungsprobleme, Kellenbrand und Nadellöcher, erreichst ein gleichmäßiges Finish und weißt genau, welche Schritte wann dran sind – verständlich erklärt, mit konkreten Zahlen, praxiserprobten Tipps und klaren Qualitätskriterien.
Projektplanung - Farbwahl, Textur und Raumklima festlegen
Du planst die Wand, nicht irgendeinen Anstrich. Definiere dein Zielbild: Wo wird die Wand genutzt (Flur, Bad, Wohnzimmer) und welcher Stil dominiert (minimalistisch, industrial, warm)? Sammle drei klare Referenzen: 1) matt (ruhig, pudrig), 2) seidenmatt (leicht reflektierend), 3) stark marmoriert (Statement-Wand). Lege den Farbton mit exaktem Code fest, z. B. RAL 7035 Lichtgrau oder NCS S 1502-Y, und notiere die Lichtquelle (warmweiß 2700–3000 K vs. kaltweiß 4000–5000 K) – derselbe Ton wirkt sonst völlig anders. Entscheide die Textur: glatt (puristisch), fein strukturiert (taktile Haptik), Wolkeneffekt (lebendig). Notiere, wie stark Kellenabdrücke sichtbar sein sollen (0 = klinisch, 5 = expressiv). Bau dir ein Probebrett (A4): 1) Grundierung auf MDF oder Gipskarton, 2) erste Schicht dünn spachteln, 3) zweite Schicht mit Druckvariationen, 4) nach Trocknung versiegeln (PU oder Wachs) – so kalibrierst du Farbe, Glanz und Struktur realistisch.
Check das Raumklima: Ziel sind 18–22 °C und 40–60 % r. F. Bei zu hoher Feuchte setz einen Luftentfeuchter ein; bei trockener Luft langsam lüften, damit die Trocknung nicht zu rasant wird. Plane Fugen/Schattenfugen an Übergängen (z. B. zwischen Wand und Einbauschrank, Deckenanschlüssen), um Rissbildung zu vermeiden. Markiere Klebebandzonen (Kanten, Sockel, Steckdosen) auf einer Skizze; notiere, wo du Abklebungen doppelt legst, um saubere, messerscharfe Abschlüsse zu bekommen. Unten findest du eine schnelle Vergleichstabelle für Finish-Entscheidungen. Wenn dein Plan steht, setz den ersten Spachtelstrich heute – nicht morgen.
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Option |
Optik/Haptik |
Typische Farbcodes |
Lichtwirkung |
Pflege/Versiegelung |
Empfohlene Nutzung |
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Matt |
Ruhig, pudrig, wenig Reflektion |
RAL 7035, RAL 7044, NCS S 2000-N |
Besser bei warmweiß 2700–3000 K |
PU seidenmatt für Fleckenresistenz |
Wohnzimmer, Schlafzimmer |
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Seidenmatt |
Leichter Glanz, eleganter Look |
RAL 7047, NCS S 1502-Y |
Neutral bei 4000 K, wirkt sauber |
PU 2K, sehr strapazierfähig |
Flur, Küche |
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Stark marmoriert |
Expressiv, Wolkeneffekt, Tiefe |
RAL 7022, RAL 7016, NCS S 5502-B |
Spannend bei gerichtetem Licht |
PU + Wachs für schichtige Tiefe |
Feature-Wand, Treppenhaus |
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Glatt |
Minimal, kaum Kellenabdrücke |
Helle, neutrale Töne |
Zeigt Unebenheiten eher |
Dünn und gleichmäßig versiegeln |
Moderne Interiors |
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Fein strukturiert |
Leichte Haptik, verzeiht |
Mittlere, warme Graus |
Streulicht wirkt weich |
PU seidenmatt |
Familienbereiche
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Untergrund prüfen und vorbereiten (eben, tragfähig, sauber)
1) Ebenheit checken: Lege eine 2‑m‑Richtlatte an mehreren Stellen an die Wand; Toleranz maximal 2–3 mm. Alles darüber wird gespachtelt. 2) Haftung testen: Klebebandtest mit starkem Tape: fest andrücken, ruckartig abziehen. Wenn Beschichtung mitkommt, fehlt Tragfähigkeit – Altbeschichtungen schleifen oder entfernen. 3) Feuchte messen: Bei Zementputz mit CM‑Messung: Ziel < 4 % CM; bei Gips < 1 %. Feuchte Stellen sind Show‑Stopper – erst durchtrocknen lassen. 4) Träger prüfen: Putz/Spachtel gut schleifen, Staub entfernen; Gipskarton Fugen arretieren und Schraubköpfe verspachteln; Fliesen anrauen, Fugen verspachteln und planziehen; alte Dispersionsanstriche matt schleifen. 5) Risse sanieren: Risse V‑förmig aufweiten, staubfrei machen, mit reparaturfähiger Spachtelmasse füllen und lokal Armierungsgewebe einbetten – nur im Rissbereich, nicht vollflächig. 6) Oberfläche glätten: Unebenheiten mit geeigneter Spachtelmasse egalisieren; Ziel Q3 für glatte, edle Optik oder Q2 für dezenteren, rustikalen Look. Kanten nachziehen, Schleifstaub gründlich absaugen. 7) Grundieren & schützen: Lösemittelfreien Haftgrund mit Quarz gleichmäßig rollen (ohne Pfützen). Vor Beginn alles abkleben/abdecken: Kanten, Steckdosen, Boden. Richte eine Staubschutz-Zone ein (Folie, Türdichtung), damit der Rest des Hauses sauber bleibt.
Praxis‑Hack: Markiere Wandbereiche mit Laser oder Richtlatte, spachtele nur, wo’s nötig ist – spart Zeit und Material. Nutz für Fliesen den Hybrid‑Primer mit Quarz, der auf glatten Flächen wirklich hält. Und ja, wenn der Klebebandtest durchfällt, rede dir nichts schön: runter mit dem schwachen Kram, sonst löst du den Mikrozement bei der ersten Duschwolke ab. Ziel ist eine ebene, tragfähige, saubere Basis – erst dann lohnt sich jede weitere Schicht.
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Werkzeuge & Material kalkulieren: Mischungsverhältnis und Verbrauch
Nur das Nötige, null Schnickschnack: Pack dir eine Edelstahl-Glättekelle, Japanspachtel, einen Rührquirl (400–600 rpm), Eimer, Waage, Schleifgitter P120/P220/P320, Staubsauger, Kurzflorrolle 5–7 mm und Abklebeband ein. Bei den Materialien brauchst du Mikrozement Base, Mikrozement Finish, Polymer/Harz, Pigment, Haftgrund sowie eine PU- bzw. Polyurethan-Versiegelung (2K). Fürs Mischen gilt als praxistauglicher Richtwert: Harz:Pulver = 1:3 (Gewicht), Topfzeit ~40 Minuten – und ja, Herstellerdaten immer checken, weil Rezepturen variieren. So kannst du rechnen:
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Fläche |
Schicht |
Richtwert Verbrauch |
Beispielmenge |
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12 m² |
Base |
1.2 kg/m² |
14.4 kg |
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12 m² |
Finish |
0.8 kg/m² |
9.6 kg |
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Harz gesamt (1:3) |
— |
— |
~8.0 kg (für 24 kg Pulver) |
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Versiegelung |
2 Anstriche |
80–120 ml/m² gesamt |
~1.2–1.4 l |
Pragmatisches Mini-Beispiel: Für 12 m² bestelle 25 kg Base, 10 kg Finish, 8 kg Harz, 1.5 l Versiegelung. Dadurch deckst du die berechneten Mengen locker ab und hast die nötige +10 % Reserve für Kanten, Saugverhalten oder eine dritte Glättung. Tipp für saubere Ergebnisse: Pigment zuerst im Harz homogen einrühren, dann Pulver nach und nach zugeben, mit 400–600 rpm klumpenfrei mischen, Mischpausen kurz halten und nur so viel ansetzen, wie du in der Topfzeit verarbeiten kannst. Das spart Material, reduziert Fehlerbilder und hält den Materialverbrauch planbar.
Basisschicht fachgerecht anmischen und auftragen
Mischen wie ein Profi: Harz in den Eimer geben, Pigment gründlich einrühren, dann das Pulver langsam zugeben. 2–3 Minuten mischen, 1 Minute ruhen lassen, kurz nachmischen. Die Konsistenz muss cremig und standfest sein – nicht fließen, nicht bröseln. Wenn’s zu trocken wirkt, mit wenigen Tropfen Harz nachjustieren (bitte nicht mit Wasser verwässern). Ziel ist eine gleichmäßige, homogene Basisschicht, die sich sauber ziehen lässt, ohne Klumpen oder Schlieren.
Auftragen mit System: Dünn arbeiten, ca. 0,8–1,0 mm, mit der Edelstahlkelle bei 10–15° Kellenwinkel. In Feldern von 1–1,5 m² vorgehen und Nass-in-Nass stoßen, damit keine Ansätze sichtbar bleiben. Kanten zuerst führen, dann Flächen schließen. Mit diagonalen Zügen die Übergänge verwischen, Poren schließen und keine Grate stehen lassen. Trocknen lassen (typisch 3–4 Stunden, abhängig von Temperatur und Luftfeuchte), danach staubfrei anschleifen mit P120–P150 – nur die Spitzen kappen, nicht “durchpolieren”.
- Profi-Hinweis: Dunkle Kellenbrand-Spuren vermeiden – weniger Druck, saubere Kelle, zügig arbeiten.
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Deckschicht, Feinschliff und Versiegelung sicher ausführen
Jetzt kommt die Bühne für das finale Finish: Die Deckschicht wird wie zuvor angerührt, aber dünner aufgetragen – ziele auf 0,5–0,8 mm. Arbeite mit weichen, wechselnden Zügen, um eine kontrollierte Wolkung zu erzeugen: mehr Druck = dunklere Partien, leichter Zug = hellere Nuancen. Nach vollständiger Trocknung kommt der Feinschliff mit P220–P320, bis sich die Fläche seidig glatt anfühlt. Staub ist dein Feind – daher gründlich absaugen und nicht mehr mit den Händen drüberwischen. Für die Versiegelung nimmst du eine PU-Beschichtung in 2 Schichten, gerollt mit Kurzflorrolle im Kreuzgang. Halte die Wartezeit von etwa 4–6 Stunden zwischen den Schichten ein, damit die Haftung sitzt und der Schutz stimmt.
- Deckschicht auftragen - Dünn und gleichmäßig mit 0,5–0,8 mm; Effekt bewusst steuern (hell/dunkel durch Zug und Druck).
- Feinschliff - Nach Trocknung mit P220–P320 bis zur seidig glatten Haptik; Oberfläche staubfrei saugen.
- PU-Versiegelung - 2 Schichten mit Kurzflorrolle im Kreuzgang; 4–6 Std zwischen den Lagen warten.
- Aushärtung - begeh-/wischbar ~24 Std; volle Belastung nach 5–7 Tagen. Do nots: kein Wasser, kein Abkleben, keine Dampfbelastung, keine Möbel an die Wand lehnen.
- Qualitätscheck - homogener Glanz, keine Nadellöcher, saubere Kanten; Minifehler lokal nachschleifen und punktuell nachrollen.
- Pflege-Hinweis m- Reinige mit pH-neutralen Reinigern; scheuernde Pads, aggressive Chemie und Mikrokratzer-Verursacher meiden.