Inhaltsverzeichnis:
- Täter nutzten falsche Polizei-Telefonnummer
- Zwei konkrete Fälle mit hohem Schaden
- Vorgehen mit System
- Weitere Prozesse erwartet
Täter nutzten falsche Polizei-Telefonnummer
Laut Anklage organisierten Callcenter im Ausland die Kontaktaufnahme mit den Opfern. Diese wurden mit manipulierten Telefonnummern kontaktiert, die offiziell der Polizei zugeordnet waren. Die Anrufer gaben sich als Polizeibeamte aus. Die angebliche Warnung: Kriminelle Bankmitarbeiter würden das Vermögen der Angerufenen bedrohen.
In der Folge hielten die Täter ihre Opfer über Stunden hinweg am Telefon. Ziel war es, den Eindruck einer durchgehenden Überwachung durch die Polizei zu erwecken. Die Geschädigten sollten sich sicher fühlen, tatsächlich jedoch wurden sie isoliert. Gespräche mit Verwandten oder tatsächlichen Behörden wurden so unterbunden.
Zwei konkrete Fälle mit hohem Schaden
In mindestens zwei bekannten Fällen kam es zur physischen Übergabe von Bargeld und Wertsachen. Die beiden Angeklagten sollen persönlich bei den Opfern erschienen sein und deren Vermögen entgegengenommen haben. Dafür erhielten sie laut Gericht Belohnungen aus dem Netzwerk.
Die Gesamtschadenssumme in diesen Fällen beträgt exakt 672.000 Euro. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass die Täter auch in weiteren Fällen aktiv waren. Das Vorgehen war stets gleich: Einschüchterung, Isolation und die angebliche Bedrohung durch interne Bankkriminalität.
Vorgehen mit System
Das Gericht stuft den Fall als besonders schweren Betrug ein. Die Tat wurde gezielt geplant und systematisch umgesetzt. Es handelte sich nicht um spontane Einzelfälle, sondern um organisierte Bandenkriminalität.
Nach Erkenntnissen der Ermittler agierte das Netzwerk international. Die Callcenter sollen sich im Ausland befunden haben. Die Mittäter, darunter die beiden Angeklagten, übernahmen die Abholung vor Ort in Deutschland. Dabei nutzten sie gezielt das Vertrauen älterer Menschen.
Wichtige Eckpunkte des Verfahrens:
Angeklagte: Zwei Männer (33 und 35 Jahre alt)
Tatzeit: Jahr 2018
Betrugssumme: 672.000 Euro
Vorwurf: Besonders schwerer Betrug
Tatmethode: Vortäuschung polizeilicher Identität
Weitere Prozesse erwartet
Das Gericht rechnet mit einem mehrtägigen Verfahren. Weitere Anklagen gegen Mittäter werden derzeit vorbereitet. Die Aufarbeitung des Falls gilt als besonders wichtig, um ähnliche Straftaten künftig zu verhindern.
Quelle: NDR, www.welt.sn2world.com