Inhaltsverzeichnis:
- Braunschweig mit Millionen unbezahlter Stunden
- Belastung in Salzgitter, Wolfsburg und Gifhorn
- Weitere Landkreise betroffen
- Bundesregierung plant Änderungen beim Arbeitszeitgesetz
- Folgen für Gesundheit und Familien
Braunschweig mit Millionen unbezahlter Stunden
In Braunschweig arbeiteten Beschäftigte im Jahr 2023 etwa 4,7 Millionen Stunden zusätzlich. Davon blieben rund 2,6 Millionen Überstunden unbezahlt. Besonders betroffen waren Hotels und Gaststätten. Dort leisteten Köche, Kellnerinnen und Barkeeper rund 64.000 Stunden mehr Arbeit. Laut Berechnungen des Pestel Instituts waren in der Gastronomie 53 Prozent aller Überstunden ohne Vergütung.
Wichtige Daten aus Braunschweig:
- 4,7 Millionen Überstunden insgesamt
- 2,6 Millionen Stunden ohne Bezahlung
- 64.000 Stunden in Hotels und Gaststätten
Belastung in Salzgitter, Wolfsburg und Gifhorn
Auch in Salzgitter war die Situation angespannt. Beschäftigte leisteten 1,9 Millionen Überstunden, davon etwa 1 Million ohne Vergütung. Im Landkreis Goslar fielen 1,4 Millionen Stunden Mehrarbeit an, 743.000 davon blieben unbezahlt.
In Wolfsburg war der Anteil unbezahlter Überstunden besonders hoch. Von 4,2 Millionen Stunden wurden 2,3 Millionen nicht vergütet. Der Landkreis Gifhorn verzeichnete 1,5 Millionen Überstunden, mehr als die Hälfte davon – rund 813.000 – zum Nulltarif.
Weitere Landkreise betroffen
Auch Helmstedt und Wolfenbüttel meldeten hohe Zahlen. In Helmstedt kamen 808.000 Überstunden zusammen, davon 421.000 unbezahlt. Wolfenbüttel verzeichnete 824.000 Stunden, rund 437.000 davon ohne Vergütung.
Im Landkreis Peine sah es ähnlich aus. Von 1,1 Millionen Überstunden blieben 570.000 unvergütet. Insgesamt summierte sich die Mehrarbeit in Braunschweig und Region auf 16,4 Millionen Stunden.
Übersicht der wichtigsten Werte:
| Region | Überstunden gesamt | Davon unbezahlt |
|---|---|---|
| Braunschweig | 4,7 Mio. | 2,6 Mio. |
| Salzgitter | 1,9 Mio. | 1,0 Mio. |
| Goslar | 1,4 Mio. | 743.000 |
| Helmstedt | 808.000 | 421.000 |
| Wolfenbüttel | 824.000 | 437.000 |
| Wolfsburg | 4,2 Mio. | 2,3 Mio. |
| Gifhorn | 1,5 Mio. | 813.000 |
| Peine | 1,1 Mio. | 570.000 |
Bundesregierung plant Änderungen beim Arbeitszeitgesetz
Nach Einschätzung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) könnte die Lage bald noch kritischer werden. Grund sind Pläne der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag und die wöchentliche Höchstarbeitszeit aufzuweichen. Katja Derer von der NGG Süd-Ost-Niedersachsen-Harz warnt, dass künftig Arbeitstage von bis zu 12 Stunden und 15 Minuten möglich wären.
Schon heute liegt die maximale Wochenarbeitszeit bei 48 Stunden, in Spitzenfällen sogar bei 60 Stunden. Sollte der 8-Stunden-Tag abgeschafft werden, bliebe nur noch das europäische Recht mit einem Limit von 73,5 Stunden pro Woche.
Folgen für Gesundheit und Familien
Die Gewerkschaft sieht erhebliche Gefahren für Gesundheit und Familienleben. Nach acht Stunden steige das Risiko für Arbeitsunfälle stark an. Längere Tage bedeuteten zusätzliche Belastungen für Herz, Kreislauf und Psyche.
Katja Derer betont, dass XXL-Arbeitstage die Vereinbarkeit von Beruf, Kinderbetreuung und Pflege verschlechtern würden. Zudem seien sie kein Ersatz für fehlende Fachkräfte.
Die NGG fordert daher:
- bessere Arbeitsbedingungen
- gezielte Qualifizierungen
- mehr Ausbildungsplätze
- eine gerechte Verteilung von Erwerbsarbeit und Betreuung
Nach Einschätzung der Gewerkschaft lösen längere Arbeitstage keine Personalprobleme, sondern verschärfen sie.
Quelle: Regional Heute, wpblogs4free.com/de