Montag, 19 Mai 2025 10:14

Neue Spur im Fall Maddie McCann

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Ermittler in Braunschweig unter Druck Ermittler in Braunschweig unter Druck pixabay/Foto illustrativ

Der Fall Madeleine McCann bleibt eines der rätselhaftesten Vermisstenfälle Europas. Nun steht das Ermittlerteam in Braunschweig erneut im Fokus – mit möglichen neuen Beweismitteln gegen den Verdächtigen Christian B. Die Hinweise sollen aus alten Ermittlungsakten stammen, doch ihr Inhalt sorgt für internationale Aufmerksamkeit. Immer mehr Details gelangen nun an die Öffentlichkeit. Die jüngsten Entwicklungen bringen acht entscheidende Hinweise ins Spiel, darunter Bilder, Fundstücke und ein altes Gelände in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis:

Belastende Funde in Neuwegersleben

Bereits 2016 wurde ein verlassener Gebäudekomplex in Neuwegersleben durchsucht, der Christian B. gehört haben soll. Auf dem Gelände fand ein Polizeihund ein vergrabenes Tiergrab. Darunter entdeckten Ermittler mehrere Datenträger. Die Speichermedien enthielten laut britischen Medien verstörende Inhalte. Sie sollen nicht veröffentlicht worden sein, gelten aber als beweisrelevant im Hinblick auf den Tod von Madeleine McCann.

Neben den digitalen Beweismitteln wurden auf dem Grundstück mehrere Badeanzüge für Mädchen und Kinderspielzeug gefunden, obwohl Christian B. keine Kinder hat. Laut den Ermittlungen enthielten die Datenträger zudem selbst verfasste Texte, in denen ein vierjähriges Mädchen mit dem Namen „Maid Annelie“ beschrieben wird. Die Inhalte deuten auf Missbrauchsfantasien hin.

Hinweise auf Betäubungsmittel und Chats

Im Kofferraum eines Fahrzeugs, das Christian B. gehört haben soll, fanden Ermittler Betäubungsmittel. Unklar bleibt, warum diese Substanzen nicht untersucht, sondern angeblich direkt entsorgt wurden. Laut Medienberichten könnten sie entscheidend sein.

Zudem stießen Ermittler auf Chatverläufe mit pädophilem Inhalt. In diesen äußerte Christian B. offenbar detaillierte Vergewaltigungsfantasien mit Kleinkindern. Die Aussagen sollen die bereits bestehenden Verdachtsmomente weiter verstärken.

Verbindungen zu Portugal und neue Indizien

Ein weiteres Element der Ermittlungen betrifft ein Foto, das Christian B. in der Nähe eines Staudamms zeigen soll. Dieser liegt nur wenige Kilometer vom damaligen Aufenthaltsort der Familie McCann entfernt. Der Ort wurde bereits vor zwei Jahren intensiv durchsucht.

Zudem tauchte ein Dokument auf, das einen Autounfall von Christian B. belegt – und zwar unweit der Ferienanlage, in der Maddie McCann 2007 verschwand. Auch mehrere Waffen wurden im Rahmen der Untersuchungen sichergestellt.

Zeitdruck für die Staatsanwaltschaft Braunschweig

Christian B. befindet sich derzeit wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Frau in einem portugiesischen Gefängnis. Die Haft endet voraussichtlich im September. Er hat einen Antrag auf vorzeitige Entlassung gestellt. Das sorgt bei den deutschen Ermittlern für zusätzlichen Druck.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig äußert sich nicht zu Details der Beweislage.

Die Sorge besteht, dass Christian B. nach seiner Entlassung untertauchen könnte.

Ein Haftbefehl oder eine Anklage im Fall McCann liegt derzeit nicht vor.

Ob die nun aufgetauchten Hinweise ausreichen, um ein Verfahren zu eröffnen, bleibt offen. Die Ermittler in Braunschweig arbeiten unter Hochdruck – die Zeit läuft.

Quelle: NEWS38, www.globewings.net/de