Inhaltsverzeichnis:
- Unklarheit über Identität des Fahrers
- Polizei verfolgte das Fahrzeug nicht direkt
- Fahrzeug mit Münchener Kennzeichen
- Zwei Schwerverletzte aus Hamburg
- Aufwendige Bergung und Straßensperrungen
Unklarheit über Identität des Fahrers
Am Montagmorgen blieb die Identität des dritten Todesopfers und mutmaßlichen Fahrers weiterhin ungeklärt, teilte die Polizei mit. Die Untersuchungen zur genauen Ursache und zum Ablauf des Unfalls dauern an. Das Fahrzeug soll Anfang dieser Woche technisch überprüft werden. Von dem ausstehenden Gutachten hängt ab, wie die Ermittlungen weitergeführt werden.
Nach Angaben der Polizei wird der Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben. Diese soll über eine mögliche Obduktion der Toten entscheiden. Ziel ist, die Identität des Fahrers zweifelsfrei festzustellen. Warum sich der Fahrer zu einem riskanten Fahrmanöver entschloss, bleibt weiterhin unklar.
Polizei verfolgte das Fahrzeug nicht direkt
Die Polizei hatte am Sonntag erste Details bekannt gegeben. Gegen 13 Uhr wollten Beamte auf der Autobahn 2 bei Braunschweig ein Auto kontrollieren. Dafür fuhr ein Streifenwagen vor das Fahrzeug und gab Signale zum Anhalten. Statt zu stoppen, beschleunigte der Fahrer stark. Der Wagen, besetzt mit drei Personen, entfernte sich schnell und verschwand aus dem Sichtfeld der Polizei.
Etwa zehn Minuten später gingen bei den Einsatzkräften Notrufe über einen schweren Unfall auf der Bundesstraße 4 ein. Das Fluchtfahrzeug war mit einem anderen Wagen frontal zusammengestoßen und anschließend von einer Brücke in den Mittellandkanal gestürzt. Alle drei Insassen kamen ums Leben.
Ein Sprecher erklärte: „Die Polizei fährt in einem solchen Fall natürlich hinterher.“ Dennoch betonte er, dass es sich „keine wilde Verfolgungsfahrt“ gehandelt habe. Zum Zeitpunkt des Unfalls habe sich kein Polizeifahrzeug in unmittelbarer Nähe befunden. Der Grund für die Flucht sei bislang unbekannt.
Fahrzeug mit Münchener Kennzeichen
Nach Angaben der Polizei waren die drei Todesopfer kroatische Staatsbürger. Zwei Männer waren 25 und 31 Jahre alt. Das Auto trug ein Münchener Kennzeichen. Es besteht der Verdacht, dass es sich um einen Mietwagen handelte.
Fünf Fahrzeuge waren an dem Unfall beteiligt. Auf der einspurigen Bundesstraße hatte der Fahrer zuvor drei Autos mit überhöhter Geschwindigkeit rechts überholt und sie dabei touchiert. Anschließend prallte er gegen die Leitplanke, geriet in den Gegenverkehr und kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Schließlich durchbrach der Wagen das Brückengeländer und stürzte in den Mittellandkanal.
Zwei Schwerverletzte aus Hamburg
In dem zweiten beteiligten Fahrzeug saßen zwei Personen aus Hamburg. Eine 47-jährige Frau erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Ein 53-jähriger Mann wurde lebensgefährlich verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die Frau befindet sich laut Polizei außer Lebensgefahr, der Zustand des Mannes war am Montagmorgen weiter kritisch.
Aufwendige Bergung und Straßensperrungen
Das Auto lag mehrere Stunden auf dem Grund des Mittellandkanals. Erst am späten Samstagabend konnte es geborgen werden. Ein Spezialschiff aus Hannover wurde zur Unterstützung eingesetzt.
Während der Bergungsarbeiten blieb die Bundesstraße 4 im Bereich des Kanals sowie das Ende der Autobahn 391 vollständig gesperrt. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort.
Die Polizei ermittelt nun, ob technische Defekte, menschliches Versagen oder andere Faktoren den Unfall verursacht haben. Ergebnisse des Gutachtens sollen in den kommenden Tagen vorliegen. Bis dahin bleibt der Hintergrund der Flucht und des tragischen Unfalls weiter ungeklärt.
Quelle: NDR, www.welt.sn2world.com