Donnerstag, 23 Oktober 2025 10:35

Uhrenumstellung bringt Veränderungen für Millionen Menschen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Uhren werden in der Nacht auf Winterzeit zurückgestellt. Uhren werden in der Nacht auf Winterzeit zurückgestellt. Foto: Pixabay

In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober werden in Deutschland die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Um 3 Uhr früh springt die Zeit auf 2 Uhr. Damit beginnt wieder die Mitteleuropäische Zeit, auch Winterzeit genannt. Die Umstellung bedeutet für viele zunächst eine Stunde mehr Schlaf, bringt aber zugleich Veränderungen im Alltag und im Straßenverkehr.

Inhaltsverzeichnis:

Zeitumstellung und Verkehrssicherheit

Wenn die Abenddämmerung plötzlich schon am Spätnachmittag einsetzt, steigt laut Verkehrsexperten die Unfallgefahr. Autofahrerinnen und Autofahrer sollen besonders vorsichtig sein und frühzeitig die Beleuchtung einschalten. Der Berufsverkehr findet nun häufiger in der Dämmerung statt, was das Risiko von Wildunfällen erhöht. Auf Strecken in oder an Wäldern sei besondere Aufmerksamkeit gefragt. Polizei und Verkehrsclubs empfehlen, in den ersten Tagen nach der Umstellung mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren.

  • Beleuchtung am Fahrzeug prüfen
  • Geschwindigkeit im Berufsverkehr reduzieren
  • Auf Wildwechsel achten, besonders in waldreichen Gebieten

Auswirkungen auf Gesundheit und Alltag

In der Bevölkerung stößt die Zeitumstellung auf geringe Zustimmung. Eine EU-Umfrage zeigt, dass viele Menschen sie als überflüssig empfinden und eine Abschaffung befürworten. Mediziner vergleichen die Umstellung mit einem Mini-Jetlag. Der Körper müsse sich an den neuen Rhythmus anpassen, was mehrere Tage dauern könne.

  1. Frauen haben häufiger Einschlafprobleme.
  2. Viele schlafen unruhiger oder wachen früher auf.
  3. Müdigkeit und Konzentrationsprobleme treten häufiger auf.

Die Anpassung dauert im Durchschnitt zwischen acht und vierzehn Tagen. Im Herbst gelingt sie meist leichter, da eine Stunde gewonnen wird, während im Frühjahr eine Stunde Schlaf verloren geht.

EU-Debatte über Abschaffung der Zeitumstellung

2018 kündigte die EU-Kommission an, die jährliche Umstellung abschaffen zu wollen. Grundlage war eine Online-Umfrage, an der rund 4,6 Millionen Bürgerinnen und Bürger teilnahmen – etwa ein Prozent der EU-Bevölkerung. 84 Prozent stimmten für die Abschaffung der Zeitumstellung, darunter drei Millionen Menschen aus Deutschland. Die Mehrheit sprach sich für eine dauerhafte Sommerzeit aus.

Trotz dieser Ergebnisse herrscht in der Europäischen Union bis heute keine Einigkeit darüber, ob künftig die Normalzeit (MEZ) oder die Sommerzeit (MESZ) gelten soll. Die endgültige Entscheidung steht weiterhin aus.

Einführung der Sommerzeit nach der Ölkrise

Seit 1980 wird in Deutschland zweimal jährlich die Uhr umgestellt. Der Wechsel erfolgt gleichzeitig in allen EU-Staaten und in den meisten Nachbarländern Europas. Die Sommerzeit wurde ursprünglich Ende der 1970er-Jahre eingeführt, um nach der Ölkrise von 1973 Energie zu sparen. Man wollte das Tageslicht besser nutzen und den Stromverbrauch senken. Nach heutigen Erkenntnissen konnte dieses Ziel jedoch nicht erreicht werden.

Der Zeitwechsel erfolgt stets am letzten Sonntag im März und im Oktober. 2025 beginnt die Mitteleuropäische Zeit am 26. Oktober.

Atomuhr in Braunschweig steuert die Umstellung

Die Grundlage für die exakte Zeit liefert die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Sie sendet über einen Langwellensender bei Frankfurt am Main ein Signal, das in einem Umkreis von 2.000 Kilometern empfangen wird.

  • Rundfunk- und Fernsehstationen
  • die Deutsche Bahn
  • Schaltuhren der Energieversorger
  • Verkehrsampeln
  • private Funkuhren, Computer und Handys

Die meisten dieser Geräte passen sich automatisch an. So läuft die Umstellung für Millionen Menschen weitgehend reibungslos – auch wenn die Diskussion über ihren Sinn weiterhin anhält.

Quelle: NDR, YouTube, FOKUS,  www.milekcorp.com/de