Inhaltsverzeichnis:
- Jugendschutz und die räumliche Enge im Stadion
- Verbot der Parole „ACAB“ und weiterer polizeifeindlicher Aussagen
- Anpassung an das neue Cannabisgesetz
Jugendschutz und die räumliche Enge im Stadion
Im Zuge der Entscheidung standen vor allem Aspekte des Jugendschutzes im Mittelpunkt. Die räumliche Enge in den Zuschauerblöcken des Eintracht-Stadions wurde als Grund für ein striktes Drogenverbot angeführt. Diese Enge erhöhe laut Stadtverwaltung die Notwendigkeit, klare Regeln für den Konsum von Betäubungsmitteln festzulegen. Das Verbot schließt Cannabis und andere Drogen gemäß dem Betäubungsmittelgesetz explizit ein.
Leonore Köhler von den Grünen wies jedoch darauf hin, dass andere Substanzen wie Alkohol oft problematischer seien und ebenfalls den Jugendschutz betreffen könnten. Köhler betonte, dass der Fokus auf der Sicherheit aller Zuschauer liegen sollte und dass Verbote allein möglicherweise nicht ausreichen.
Verbot der Parole „ACAB“ und weiterer polizeifeindlicher Aussagen
Neben dem Drogenverbot umfasst die neue Stadionordnung auch das explizite Verbot der Parole „ACAB“. Diese als polizeifeindlich geltende Parole ist seit langem ein Diskussionsthema in der Fan-Szene. Mit der Änderung wird die Stadionordnung erweitert, um polizeifeindliche, rassistische, fremdenfeindliche und homophobe Aussagen und Gesten zu verbieten.
Kai-Uwe Bratschke von der CDU hob die Wichtigkeit dieser Regelung hervor, indem er die Rolle der Polizei betonte. „Die Polizei sorgt für den reibungslosen Ablauf solcher Großveranstaltungen und verdient Respekt“, erklärte Bratschke. Auch die Stadtverwaltung unterstützte diese Position und unterstrich die Bedeutung des polizeilichen Einsatzes bei Sportveranstaltungen.
Anpassung an das neue Cannabisgesetz
Die Entscheidung des Stadtrats ist auch eine Anpassung an das neue Bundesgesetz zum Cannabis. Das Gesetz stuft Cannabis nicht länger als klassisches Betäubungsmittel ein, was zu Unsicherheiten im Bereich öffentlicher Sportstätten führte. Mit dem neuen Beschluss soll eine eindeutige Regelung geschaffen werden, die den Konsum im Stadion und im Umkreis von 100 Metern verbietet. SPD-Vertreter Christoph Bratmann erläuterte, dass die Stadt damit nur die Vorgaben des Bundes umsetze.
Obwohl die Mehrheit der Stadtratsmitglieder den Beschluss unterstützte, gab es auch kritische Stimmen, darunter die von Lisa-Marie Jalyschko von den Grünen. Sie äußerte Bedenken hinsichtlich der Klarheit der Regelungen und wies darauf hin, dass das Mitführen von Cannabis, im Gegensatz zum Konsum, gesetzlich nicht explizit geregelt sei.
Die neuen Regelungen wurden am Dienstag mehrheitlich angenommen und treten bald in Kraft.
Quelle: www.24info-neti.com/de, regionalheute.de