Hintergrund und Umfang der Analyse
Die durchgeführte Studie bezog sich auf insgesamt über 40.000 Kilogramm Bioabfall aus verschiedenen Stadtteilen Braunschweigs. Entgegen den Vorgaben fand man heraus, dass in etwa 82 Prozent der untersuchten Stadtgebiete der zulässige Fremdstoffanteil deutlich überschritten wird. Die häufigsten Fremdstoffe umfassen nicht nur Kunststoffe und Metalle, sondern auch Glas und inadäquate Restmüllbestandteile wie Windeln.
Auswirkungen der Verunreinigung
Der hohe Anteil an Fremdstoffen in den Bioabfällen beeinträchtigt die Verwertungsprozesse erheblich. Biologisch abbaubare Plastiktüten, die fälschlicherweise in die Biotonnen gelangen, zersetzen sich nicht schnell genug, was die effiziente Kompostierung behindert. Der daraus resultierende Kompost, der in der Landwirtschaft und im Gartenbau verwendet wird, erreicht nicht die erforderliche Qualität und kann die Funktion von umweltschädlichen Düngemitteln nicht adäquat ersetzen. Zudem wird das Potenzial zur Produktion von Biogas, das als erneuerbare Energiequelle dient, durch die Fremdstoffe stark eingeschränkt.
Maßnahmen zur Verbesserung
Um die Situation zu verbessern, hat die Stadt Braunschweig in Reaktion auf die Ergebnisse ihre Abfallsatzung angepasst. Ab dem 1. Mai 2025 darf der Fremdstoffanteil in Bioabfällen gesetzlich nur noch maximal ein Prozent betragen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen Stadt und Alba auf breit angelegte Informationskampagnen. Diese umfassen Aufkleber auf den Biotonnen, Informationsbriefe und Schaubilder, die die Bürgerinnen und Bürger über die richtige Entsorgung von Bioabfällen aufklären sollen. Zusätzlich wird empfohlen, Bioabfälle in Papiertüten oder altes Zeitungspapier zu packen. Plastiktüten sollten, falls unvermeidlich, entleert und separat entsorgt werden, um die Reinheit des Bioabfalls zu gewährleisten.
Die Herausforderungen, denen sich Braunschweig im Bereich der Abfallwirtschaft gegenübersieht, sind gravierend, doch die Stadt hat bereits wichtige Schritte unternommen, um eine nachhaltige und umweltschonende Entsorgung zu fördern. Durch die angepassten Richtlinien und die verstärkte Aufklärungsarbeit ist es möglich, die Qualität des Kompostes zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Bürgerinnen und Bürger von Braunschweig spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess und sind aufgerufen, ihren Teil zur Lösung des Problems beizutragen.
Quelle: NEWS38