Kerzen - Ist doch alles gleich!
Das stimmt nicht ganz. Sowohl das Wachs als auch die Herstellungsart machen bei Kerzen einen großen Unterschied. Besonders hinsichtlich dessen, wie umweltfreundlich ein Produkt ist, aber auch in Anbetracht dessen, wie schnell eine Kerze beispielsweise abbrennt oder auch, aus welchen Rohstoffen eine Kerze hergestellt wird. Es zeigt sich bereits, dass es bei Kerzen mehr zu beachten gibt als eine bloße Einteilung in "gut" und "schlecht".
Können Kerzen überhaupt umweltfreundlich sein?
Ja, können sie. Wer bei Kerzen zum Beispiel darauf achtet, dass sie aus Deutschland stammen, tut der Umwelt schon einen großen Gefallen. Die Hälfte der Kerzen wird aus Polen importiert. Die damit aufkommenden CO2-Emissionen sind alles andere als umweltfreundlich. Wer also darauf achtet, dass seine Kerzen aus Deutschland kommen, hat der Umwelt schon einen großen Gefallen getan.
Aber auch das Verfahren, wie die Kerze hergestellt wird, kann entscheidend sein, ob es sich dabei um nachhaltige Kerzen handelt. Kerzen, die gezogen wurden, brennen langsamer und deutlich gleichmäßiger ab. Das ist gut, weil so keine Teile der Kerze verschwendet werden können und man lange etwas von der Kerze hat. Auf diese Weise muss nicht zu schnell eine neue Kerze gekauft werden, was wiederum Ressourcen spart.
Als einer der beliebtesten Rohstoffe zur Herstellung von Kerzen gilt Paraffin. Allerdings wird Paraffin aus Erdöl hergestellt. Wer eine nachhaltige Kerze kaufen möchte, sollte das bedenken, wenn er sich für eine Kerze entscheiden muss. Paraffinkerzen sind für die Umwelt aufgrund des Erdölanteils nicht per se schlecht, allerdings sollte immer bedacht werden, dass Erdöl für die Klimabilanz immer negativ ist.
Eine mögliche Alternative für Kerzen aus Paraffin
Wer auf eine Paraffinkerze verzichten möchte, kann Kerzen aus Stearin in Betracht ziehen. Dabei handelt es sich um Kerzen, die aus tierischen oder pflanzlichen Ölen gewonnen werden. Das macht Stearin auch wärmebeständiger als Paraffin. Während Paraffinkerzen bereits bei etwa 40 Grad Celsius weich und verformbar werden, können Stearinkerzen weitaus höheren Temperaturen standhalten. Allerdings ist Vorsicht geboten! Besteht eine Kerze zu zehn Prozent aus Paraffin und 90 Prozent Stearin, darf sie sich trotzdem Stearinkerze nennen. Es sollte also immer auf die Beschreibung geachtet werden, um mögliche Fehlkäufe zu vermeiden.
Auch Sojawachs ist eine Alternative, da dieses allerdings aus Amerika importiert werden muss, ist die CO2-Belastung wieder sehr hoch.
Und welche Kerze soll ich kaufen?
Nachhaltige Kerzen sind nicht günstig. Das sollte allerdings niemanden davon abhalten, sie zu kaufen. Am besten eignet es sich, auf Bio-Kerzen zurückzugreifen. Allerdings ist zu bedenken, dass selbst bei Bio-Kerzen nicht garantiert ist, dass das verwendete Wachs aus umweltfreundlichem Anbau stammt. Ein weiteres Gütesiegel, auf das geachtet werden sollte, ist das Gütezeichen RAL. So ist gewährleistet, dass die Kerze geprüft ist und keine gesundheitlichen Schäden daraus resultieren.
Eine Möglichkeit fernab von echtem Feuer ist auch, eine LED-Kerze zu verwenden. Diese ist von Vorteil, weil die energiesparende LED-Kerze nachhaltiger ist und dadurch garantiert sein kann, dass sie umweltfreundliches Leben unterstützt. Durch die Aufmachung hat die LED-Kerze eine ähnliche Wirkung wie eine echte Kerze, sodass zumindest in der Atmosphäre keine Abstriche gemacht werden müssen!