Im Grunde genommen geht es dabei nur darum, die Chemikalie mit kurzer Verzögerung durch das gesamte Leitungssystem laufen zu lassen.
Die Bildung von Salzablagerungen erfolgt generell im gesamten Hydrauliksystem, sowohl vor als auch hinter den eigentlichen Heizelementen. Je höher dabei die Wassertemperatur ist, desto schneller bildet sich auch Kalk. Bei Wassertemperaturen unter 40 °C ist die Kesselsteinbildung dementsprechend um ein Vielfaches langsamer, tritt aber dennoch auf.
Wie kann die Wasserhärte bestimmt werden?
Ein kurzer Blick in einen Wasserkocher genügt, um die Wasserhärte des verwendeten Wassers auch für die Kaffeemaschine zu bestimmen. Eine große weiße Schicht auf dem Heizelement oder dem Boden deutet auf sehr hartes Wasser hin. Schwebende weiße oder auch leicht gelbliche Flocken im Kessel deuten ebenfalls auf einen hohen Kalziumgehalt im Wasser hin.
Wenn Sie keinen Wasserkocher verwenden, gießen Sie einfach Wasser in einen Topf mit dunklem Boden, stellen ihn auf den Herd und bringen das Wasser anschließend zum Kochen. Lassen Sie daraufhin das Wasser wieder abkühlen. Wenn sich dabei an den Rändern sowie am Boden des Topfes eine weiße Kruste gebildet hat, ist das Wasser sehr hart und hat einen entsprechend hohen Kalziumgehalt.
Was ist das Entkalkungsprogramm?
Fast alle modernen Kaffeemaschinen wie etwa von Siemens oder auch anderen Anbietern verfügen über ein Entkalkungsprogramm. Wenn das Display anzeigt, dass das Hydrauliksystem gereinigt werden muss, benötigen Sie eine Chemikalie und meist 30 Minuten freie Zeit für die Entkalkung. Das Entkalkungsprogramm kann dann normalerweise durch das Drücken einer bestimmten Taste oder über ein Menü gestartet werden.
Nach dem Start des Programms zur Entkalkung verdünnen Sie beispielsweise die Chemikalie Bosch Siemens 311680 Kalklöser mit Wasser auf eine Gesamtmenge von 0,5 Liter. Gießen Sie die verdünnte Lösung anschließend in den Wassertank. Fügen Sie dabei nicht mehr als 0,5 Liter hinzu, da bei der Zugabe von zu viel Wasser nicht die richtige Konsistenz erreicht und die Wirkung in der Folge nahezu aufgehoben wird.
Befolgen Sie von nun an die Anweisungen des Geräts und unterbrechen Sie niemals das Entkalkungsprogramm. Andernfalls müssen Sie bei nächster Gelegenheit wieder erneut ganz von vorne mit der Entkalkung beginnen! Lesen Sie zudem vor Beginn die Anweisungen des Herstellers, wie Sie das Entkalkungsprogramm starten können.
Wie oft sollte ich entkalken?
Es ist wichtig zu wissen, dass die Maschine keine Sensoren hat, die anzeigen, wie verschmutzt das Hydrauliksystem ist. Das Gerät kennt lediglich die Parameter bezüglich der Entkalkung, die Sie bei der ersten Benutzung eingestellt haben, wie etwa die Einstellung der Wasserhärte. Wenn Sie jedoch nichts eingestellt haben, ist die Wasserhärte auf die Werkseinstellung, also vorsorglich die maximale Härte, eingestellt.
Die Premium-Kaffeemaschinen von Siemens und Philips Saeco verfügen über einen Minicomputer, der ständig mitzählt, wie viele Tassen Kaffee und welche Art von Kaffee bereits zubereitet wurde. Bei einer Wasserhärte von 2 (weiches Wasser) entkalkt die Maschine entsprechend etwa alle 150 - 170 Tassen.
Je höher die Wasserhärte zwischen 1 (weich) und 4 (hart) ist, desto häufiger fordert die Kaffeemaschine Sie auch zur Entkalkung auf. Einige Kaffeemaschinen (Jura, Bosch, Siemens) haben ein anderes Maß für die Einstellung der Wasserhärte, aber der Reinigungs-Zeitpunkt ist meist derselbe: Je höher der Wert, desto härter ist auch das Wasser. Um auf die Frage zurückzukommen, wie oft eine Reinigung notwendig ist, gilt es dies in Abhängigkeit der Verwendung zu beantworten: Bei vergleichsweise geringem Kaffeekonsum genügt einmal alle 2 - 3 Monate, bei 20 - 50 Tassen pro Tag muss jedoch mindestens einmal alle 1 - 1,5 Monate gereinigt werden. Denken Sie dabei auch daran, dass übermäßige Kalkablagerungen den Geschmack des Kaffees nachteilig beeinträchtigen können.
Welche Entkalkungsmittel gibt es?
Fast jeder Kaffeemaschinenhersteller produziert seine eigenen Produkte zur Entkalkung. Glauben Sie, dass ein Entkalkungsmittel von Siemens Schaden anrichten kann, wenn Sie es in einer Jura-Maschine verwenden und umgekehrt? Wir sind sicher, dass es nicht so ist! Der Hersteller empfiehlt jedoch meist dringend, es dennoch ausschließlich zur Entkalkung zu verwenden. (Dabei wird natürlich auch davon ausgegangen, dass das Funktionsprinzip der entsprechenden Kaffee-Automaten gleich ist.)
Die offizielle Antwort auf die Frage des "Warum?" lautet diesbezüglich, dass die Innenteile aller Hersteller und einige Armaturen aus unterschiedlichen Materialien bestehen können. Dementsprechend ist es besser, die vom Hersteller empfohlene Lösung zur Entkalkung zu verwenden, um vorzeitigen Bruch oder auch Korrosion zu vermeiden.