Eine Industrieholding ist ein Unternehmen, das Anteile an Industrieunternehmen besitzt. Dabei kann eine Holdinggesellschaft horizontal oder vertikal integriert sein. Bei der vertikalen Integration besitzt die Holding verschiedene Unternehmen, die sich auf der gleichen Produktionsstufe befinden, bei der vertikalen Integration befinden sich die Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis auf verschiedenen Produktionsstufen.
Ein Ziel bei der Industrieholding ist es, den Shareholder Value zu steigern, indem Synergien zwischen den Unternehmen maximiert werden, die sich im Besitz der Holdinggesellschaft befinden. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass gemeinsame Ressourcen wie Humankapital, Maschinen und Anlagen sowie Vertriebsstrukturen möglichst effizient zwischen den verbundenen Unternehmen verteilt und genutzt werden, um dabei auch Kosteneinsparungseffekte zu realisieren.
Eine Holdinggesellschaft kann zudem ihre Finanzkraft nutzen, um das Wachstum innerhalb ihrer Portfoliounternehmen anzuschieben. Eine Industrieholding ist häufig durch einen langfristigen Investitionshorizont gekennzeichnet, wodurch ein nachhaltiger Shareholder Value angestrebt wird.
Abgrenzung einer Industrieholding von anderen Organisationseinheiten
Eine Industrieholding unterscheidet sich von anderen Holdingstrukturen dadurch, dass sie branchenspezifisch ist. Holdinggesellschaften sind häufig nicht nur auf eine Branche beschränkt, wohingegen eine Industrieholding auf eine bestimmte Branche spezialisiert ist. Dies ermöglicht einen klaren Fokus auf die jeweilige Branche sowie sehr gute Marktkenntnisse. So können Produkte wie auch Dienstleistungen angeboten werden, die optimal auf den jeweiligen Markt zugeschnitten sind.
Eine Industrieholding kann auch hinsichtlich ihrer Eigentümerstruktur von anderen Organisationseinheiten unterschieden werden. So gehört eine Industrieholding in der Regel mehreren Aktionären, während die meisten Holdinggesellschaften im Besitz eines einzigen Aktionärs sind.
Die Gründung einer Industrieholdinggesellschaft
Die Gründung einer Industrie Holding erfordert im Vorfeld die Klärung grundlegender Details. Hier muss zunächst zwischen den verschiedenen Arten von Industrieholdinggesellschaften unterschieden werden. Dabei ist eine Aktienholding, deren Anteile sich im Besitz von Aktionären befinden, die gängigste Form. Die Aktionäre verfügen über Stimmrechte, wodurch sie am Erfolg oder auch Misserfolg der Aktiengesellschaft beteiligt sind.
Eine andere Möglichkeit, eine Industrieholdinggesellschaft zu gründen, ist in Form einer Gruppe oder als Konsortium, welches sich aus mehreren Unternehmen zusammensetzt. Dies ermöglicht strategische Vorteile bei der Kooperation und Bündelung von Ressourcen und Know-how.
Nachdem entschieden wurde, wie die Struktur der zu gründenden Industrieholdinggesellschaft aussehen soll, muss auch ein klarer Geschäftszweck festgelegt werden. So kann erreicht werden, dass die Stakeholder der Gesellschaft das "Warum", "Was" und "Wie" der Gesellschaft kennen und verstehen. Zudem wird dadurch auch die Gewinnung von wichtigen Investoren und Partnern erleichtert.
Bei Gründung einer Industrieholdinggesellschaft sollte ein umfassender Geschäftsplan aufgestellt werden, aus dem unter anderem hervorgeht:
- wie die Geschäftsidee umgesetzt werden soll,
- gegebenenfalls wie der Shareholder Value erhöht werden kann,
- eine umfassende Analyse des Zielmarktes,
- Strategien, Ziele und Maßnahmen zu geplantem Umsatz und Gewinn sowie
- Investitionsrechnung und Budgetplanung.
Mit dem richtigen Plan, einer guten Geschäftsidee, den richtigen Partnern und gegebenenfalls Investoren hat man gute Voraussetzungen, eine erfolgreiche Industrieholding zu gründen.
Vorteile einer Industrie Holding
Eine Industrieholding, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie Anteile an anderen Unternehmen besitzt und dabei Mehrheitsbeteiligungen hält. Holdinggesellschaften können aus verschiedenen Gründen von Vorteil sein. So lässt sich beispielsweise sehr gut ein Portfolio diversifizieren und das Risiko kann dadurch gestreut werden. Verluste in dem Sektor können mit Gewinnen in einem anderen ausgeglichen werden. Auch steuerliche Vorteile können sich mit einer Industrieholding ergeben. Mit dem Einsatz von "Kapitalspritzen" können im Idealfall kleinere Unternehmen im Portfolio zu Wachstum verholfen und die Marktanteile gesteigert werden.